Kategorie: Franziskusgärtchen

Der heilige Franz von Assisi nannte einst die Tiere seine Schwestern und Brüder. Das hundertjährige Franziskusgärtchen im Wallfahrtsort Marienthal ist ein Ort, an dem man seines verstorbenen Tieres gedenken kann.

Franziskusgärtchen

Das Franziskus-Gärtchen

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Vor einiger Zeit starb im Bekanntenkreis ein geliebtes Haustier.

Wir sprachen darüber. Über die sündhaft teuren Tierfriedhöfe, die Vergänglichkeit und über den Verlust, der so schwer zu verschmerzen war. Sicherlich, Tierkadaver-Verwertungen haben ihre Berechtigung und das ist auch gut so.

Dann kam der Gedanke auf, dass Tiere als Gefährten dem Menschen doch von Gott gegeben werden.

Die nächste, logische Verbindung war die, an den heiligen Franziskus zu denken, der den Tieren predigte.

Seine Gefährten sagten über ihn:

„Wir, die mit Franziskus lebten, haben oft gesehen, mit welcher Zärtlichkeit und Liebe er die Geschöpfe umfing und verehrte und wie sehr er sich an ihnen erfreute. Sein Gemüht war gerührt von Liebe und Mitgefühl und wurde verwirrt, wenn man zu ihnen rücksichtslos war. Er redete zu ihnen mit großer innerer und äußerer Freude, als hätten sie selbst Gemüt, Verständnis und Sprache zu Gott. Sehr oft wurde er dabei in Gott entrückt.“

 

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"Zum Gedenken an Gottes Kreaturen,

die dem Menschen treue Gefährten waren"

(Lance Saito)

Auf dem wunderschönen und stillen Gelände des Klosters Marienthal befindet sich seit 100 Jahren ein kleiner Gartenteil mit einer Statue des Heiligen, seinem Weggefährten Bruder Leo und ein paar Tierfiguren– das Franziskus Gärtchen.

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Um eine Zeit war die Rede davon, es zu entfernen, doch die Franziskanerbrüder wehrten dieses Ansinnen ab.

Es hat heute den Anschein, als wartete das Gärtchen darauf, gerade in der heutigen Zeit ein wichtiger Ort der Besinnung zu werden für das Anliegen des heiligen Franz: Die Bewahrung der Schöpfung.

Schnell wurden Pläne geschmiedet. Das Ergebnis aller dieser liebevollen Pläne ist heute vor Ort zu sehen.

In vielen, vielen Stunden Arbeit haben Privatleute, Freunde und eine Künstlerin Sylvia Säglitz wunderbare Dinge geschaffen.

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    Stele Franziskus (Sylvia Stäglitz)      Stele Tierspuren(Sylvia Stäglitz)

Stele Franziskus Stele Tierspuren

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Der Grundgedanke war folgender: Den Menschen die Möglichkeit zu geben, einem verstorbenen Tier zu gedenken.

Es sollte für den vorbeikommenden Betrachter die Möglichkeit geben, den Namen eines geliebten Tieres auf einen flachen Stein zu schreiben und diesen nieder zu legen.

Ein einfacher wasserfester Stift und eine Tafel sollten angebracht werden. Dazu ein kleines Behältnis mit flachen Steinen. Der Betrachter hätte die Möglichkeit gehabt, den Namen auf den Stein zu schreiben und diesen dort abzulegen.

Die Gedenksteinchen in einem herzförmigen Bett aus weißem Kies

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Oder aber, man hätte von zu Hause einen hübsch verzierten Stein mitbringen können.

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Das wunderbare Franziskaner-Gärtchen zum Dank für die tierischen Gefährten verlangt also nach einem kleinen Eimer und einem Stift.

Dinge, die günstig zu haben sind. Auch, wenn ein Stift mal versehentlich mitgenommen wird, davon geht die Welt nicht unter.

Es zählt der Friede, der in dieser Idee liegt. In der Idee, der Dankbarkeit für das Alltägliche.

Dieser Ort soll den Glauben nicht verdrehen. Es sollte kein Friedhof der Kuscheltiere entstehen.

Der Gedanke war, zu danken. In Schlichtheit und Einfachheit.

Zu danken für ein Geschenk des Herrn. So, wie Franziskus es selber ausdrückte:

„Jegliche Kreatur, die im Himmel und auf der Erde, im Meer und in den Tiefen ist, soll Gott Lob und Herrlichkeit und Ehre erweisen, weil er unsere Kraft und Stärke ist und er allein gut ist.“

(Lance Saito)

Einige der Schautafenl, die das Gedankengut des Franziskus verdeutlichen.

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Der franziskanische Gebets- und Singkreis (FGS) singt anlässlich der Einweihungsfeier.

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Lied: Blutsbrüder

Bitte links unten auf den kleinen Pfeil clicken um das Lied zu hören

Pater Bernold OFS, Guardian des Klosters, spendet den Segen.

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Da der Heilige und die ihm zugewandten Franziskaner, die mit ihm in Einfachheit und Schlichtheit leben, mehr den Grundelementen zugetan sind, ist es allerdings notwendig, dass sich kein Kitsch oder Plastik hier breit machen.

Das Miteinander mit den Franziskaner-Brüdern, die Kitsch und Unordnung verletzen würde, muss immer im Vordergrund stehen.

Und es sollen auch keine Futternäpfe, Halsbänder oder sonstige Erinnerungsstücke dort an diesem friedlichen Ort abgelegt werden.